Das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern öffnet am 4. Juni und damit später als einige andere Bundesländer für den bundesweiten Übernachtungstourismus.
Auch internationale Gäste könnten wieder kommen, sie müssten aber die geltenden Quarantänebestimmungen beachten, sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, nach einem Gipfel zum Tourismus mit Vertretern der Landesregierung und der Branche am Mittwoch in Schwerin. „Welcome back to all of you“, sagte Woitendorf. (Willkommen zurück für Euch alle.)
Mecklenburg-Vorpommern öffnet den Tourismus in drei großen Schritten, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erläuterte. Von diesem Freitag (28. Mai) an dürfen zunächst Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern Urlaub im eigenen Bundesland machen. Außerdem fallen die umstrittenen Einreisebeschränkungen für Zweitwohnungsinhaber, Dauercamper und Bootsbesitzer weg. Angebote für die Kinder- und Jugenderholung können wieder starten, Land- und Waldschulheime öffnen. Auch die Fahrgastschifffahrt und Busreisen in oder von Mecklenburg-Vorpommern aus sind möglich.
Vom 4. Juni an können dann auswärtige Übernachtungsgäste wieder Ferien in MV machen. Auch der Reisebustourismus in das Bundesland soll dann wieder möglich sein. Im Sommer 2020 waren Woitendorf zufolge fünf Millionen Übernachtungsgäste gekommen. An diesen Erfolg will man anknüpfen, obwohl das Pfingstgeschäft ausfiel, während etwa in Schleswig-Holstein schon Urlaub möglich war.
Bei der Anreise muss ein negativer Corona-Test vorgelegt werden, der dann alle drei Tage zu aktualisieren ist. Dafür soll es ausreichend Testzentren geben, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte. Um Engpässe zu vermeiden, sollten diese Kapazitäten noch ausgebaut werden, gerade auch an Wochenenden, forderte der Landeschef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Lars Schwarz.
Eine Woche später, am 11. Juni, sind dann auch wieder Tagesausflüge in den Nordosten und Besuche bei Freunden möglich. Bisher waren nur Besuche bei der Kernfamilie erlaubt. Vom 14. Juni an sollen außerdem hoteleigene Schwimmbäder und Saunen für Gäste mit negativem „Aufenthaltstest“ sowie Spaß- und Hallenbäder für die Allgemeinheit wieder geöffnet werden. Auch Zirkusbesuche sollen wieder mit Negativ-Test möglich sein.
Schwesig sagte, die Öffnungsschritte seien möglich, weil die Corona-Infektionszahlen zuletzt stark gesunken seien – seit nunmehr einer Woche liege die Sieben-Tage-Inzidenz im Nordosten stabil unter 50. Woitendorf ergänzte: „Mecklenburg-Vorpommern meldet sich zurück. Das Urlaubsland Nummer eins der Deutschen ist wieder da.“ Er räumte ein, dass es durch das Hin und Her bei den Öffnungsterminen in den letzten Wochen Stornierungen gegeben habe. Zunächst hatte MV vom 14. Juni an für auswärtige Urlauber öffnen wollen, hat dies nun aber auf den 4. Juni vorgezogen.
Bereits seit Pfingstsonntag ist in Mecklenburg-Vorpommern die Gastronomie geöffnet, seit Dienstag auch der Einzelhandel. Vom 1. Juni an können die Museen wieder Gäste empfangen. An diesem Donnerstag will das Kabinett über Familienfeiern wie Hochzeiten, Jugendweihen oder Konfirmationen beraten, wie Schwesig ankündigte. Dehoga-Chef Schwarz sagte, es sei auch für seine Branche eine wichtige Frage, in welchen Größenordnungen Familienfeste gefeiert werden können.