Mittwoch, 27.November 2024 | 19:47

Schwesig gratuliert Hansa zum Aufstieg: Kritik an Randalen

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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die Fußballer des FC Hansa Rostock zum Aufstieg in die 2. Bundesliga beglückwünscht.

„Viele, viele Fans in Mecklenburg-Vorpommern haben dem seit über neun Jahren entgegengefiebert“, sagte die Regierungschefin am Dienstag bei einem Treffen mit einer Hansa-Abordnung vor der Staatskanzlei in Schwerin. Mit dem Aufstieg habe sich die Treue der Fans zu ihrem Verein auch über schwierige Jahre hinweg nun bezahlt gemacht.

Kein Verständnis zeigte Schwesig hingegen für die Ausschreitungen nach dem letzten Drittliga-Spieltag am Wochenende in Rostock. Mannschaft, Verein und auch die Landesregierung seien „echt enttäuscht“, dass es immer wieder Leute gebe, die Fußballspiele als Anlass für Randale missbrauchten. „Das hat beim Fußball, beim Sport null zu suchen. Wir alle freuen uns auf viel Kampf auf dem Platz, aber natürlich auch auf friedliche Zuschauer. Da müssen alle zusammenarbeiten, dass das dann in der zweiten Liga gut funktioniert“, betonte Schwesig, die von den Spielern ein Ehrentrikot mit der Rückennummer 1 erhielt.

Der FC Hansa war am Samstag durch ein 1:1 gegen den VfB Lübeck in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Die Rostocker durften die Partie unter strengen Hygieneauflagen vor 7500 Zuschauern bestreiten. Für diese Ausnahmegenehmigung dankten Kapitän Markus Kolke und Hansa-Vorstandschef Robert Marien der Landesregierung. „Wir hatten die meisten Zuschauer in ganz Deutschland im Stadion. Das war keine Selbstverständlichkeit und ein großes Privileg“, betonte Marien. Auch er verurteilte die Fan-Ausschreitungen nach dem Spiel. „Das war der letzte Scheiß. Dafür entschuldigen wir uns auch“, sagte er.

In der Nacht zum Sonntag hatten Hansa-Anhänger in der Rostocker Innenstadt Barrikaden aus Mülltonnen errichtet und angezündet. Wie die Polizei weiter berichtete, waren dabei Beamte und Feuerwehrleute mit Pyrotechnik und Flaschenwürfen angegriffen worden. Es werde unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt.

Nach Ansicht des Rostocker Infektiologen Emil Reisinger werden auch die weitgehend friedlichen Aufstiegsfeiern nicht ohne Folgen bleiben: Er rechnet mit einer steigenden Zahl von Neuinfektionen. Grund dafür sei der enge Körperkontakt von vielen Tausend Menschen, bei denen die Träger von Schutzmasken die absolute Minderheit darstellten, sagte Reisinger der Deutschen Presse-Agentur. Zudem dürften die meisten dieser Fans wegen ihres Alters noch nicht geimpft sein.

Zu dem Spiel am Samstag waren ursprünglich 7500 registrierte Zuschauer zugelassen, die einen negativen Corona-Test vorlegen und auch die sogenannten AHA-Regeln einhalten mussten. Gegen Ende hatten dann jedoch mehrere Tausend Fans das Stadion und die Südtribüne gestürmt. Aufgrund einer zuvor festgelegten Deeskalationstaktik griff die Polizei nicht ein, wie der Rostocker Polizeichef Achim Segebarth am Sonntag sagte.

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