Nach den beschlossenen Lockerungen für Schulen, Handel, Gastronomie und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern wird die Forderung nach Öffnungen in der Kultur und an den Hochschulen laut.
Die Landtagsfraktion der mitregierenden CDU bemängelte am Montag, dass die Hochschulen bisher überhaupt keine Erwähnung gefunden und auch keinerlei Öffnungsperspektive erhalten hätten. „Man könnte den Eindruck gewinnen, als würde davon ausgegangen, es fehlte ihnen an Bedeutung“, erklärte der hochschulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Daniel Peters.
Bei den nächsten Entscheidungen Ende Mai müsse erläutert werden, wie das Sommersemester weitergehen solle. „Es ist nicht zu erklären, dass Gastronomie und Einzelhandel ab Pfingsten öffnen dürfen, Hochschulen aber in der Distanzlehre verharren.“ Peters forderte das SPD-geführte Bildungsministerium auf, zusammen mit den Hochschulen ein Öffnungskonzept vorzulegen.
Sein Fraktionskollege Bernhard Wildt kritisierte, dass über Details zur Kultur erst im Juni beraten werden solle. Kultur benötige Vorlaufzeiten, erklärte er. Die Linke beklagte einen stiefmütterlichen Umgang mit der Kultur. „Die Kulturschaffenden fühlen sich außen vor gelassen, weil der jetzige Perspektivplan sie ohne Perspektive zurücklässt“, kritisierte die kulturpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Eva-Maria Kröger. „Alle Kultureinrichtungen haben ausgearbeitete Pläne für Öffnungen, inklusive notwendiger Schutz-und Hygienemaßnahmen.“
Der MV-Gipfel hatte vergangene Woche lediglich vier sommerliche Open-Air-Kulturevents in MV als Modellprojekte genehmigt.