Die Kommunen haben vor Leichtsinn bei der angekündigten Öffnung des Corona-Lockdowns in Mecklenburg-Vorpommern gewarnt.
„Wir bewegen uns hier auf einem schmalen Grat“, mahnte der Vorsitzende des Städte- und Gemeindetags Mecklenburg-Vorpommern, Wismars Bürgermeister Thomas Beyer (SPD).
Am kommenden Montag öffnen zunächst die Kitas und Schulen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach der Kabinettssitzung am späten Dienstagabend bekanntgab. Die Innen- und Außengastronomie folgt am Pfingstsonntag. Am Dienstag nach Pfingsten öffnen dann der Einzelhandel, die körpernahen Dienstleistungen sowie die Fahrschulen. Vom 7. Juni an können Einheimische wieder in MV Urlaub machen, vom 14. Juni an auch Gäste aus anderen Bundesländern. Im Landkreis Vorpommern-Rügen, wo die Sieben-Tage-Inzidenz bereits seit mehreren Tagen unter 50 liegt, öffnet der Einzelhandel schon an diesem Freitag.
Der Öffnungsplan sei ambitioniert und setze darauf, dass die Menschen, die in den vergangenen Monaten und Wochen ihre Kontakte beschränkt hätten, mit der wiedergewonnenen Freiheit verantwortungsvoll umgingen, mahnte Beyer. „Einen Rückfall können wir uns nicht leisten.“ Die Öffnungsschritte seien angesichts der Lage und des Impffortschrittes gerade noch verantwortbar. Eigentlich wollte das Land erst bei einer Inzidenz von 50 öffnen. Am Dienstag lag sie bei 77,7.
In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 greift allerdings auch künftig die Bundesnotbremse. Beyer mahnte: „Die Verantwortung liegt nun bei jedem und jeder einzelnen, diesen Neustart nicht zu vergeigen.“ Die privaten Kontakte müssten weiter beschränkt und die Abstände gewahrt bleiben.