Mit mehreren neuen Studienangeboten in Rostock und Neubrandenburg will das Land Mecklenburg-Vorpommern dem Mangel an Bauingenieuren begegnen. Dafür sollen ab dem Herbstsemester 2021 zwei Studiengänge an der Universität Rostock und der Hochschule Neubrandenburg beginnen, wie Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch in Schwerin vor Journalisten ankündigte.
Damit erhält die Universität Rostock nach der Streichung 2004 wieder eine universitäre Ausbildung für Bauingenieure. Sie soll „standortübergreifend“ mit den Hochschulen Wismar und Neubrandenburg die Fachgebiete Bauen, Landschaft und Umwelt besser miteinander verzahnen.
Hintergrund der Bemühungen der SPD-CDU-Kalition in Schwerin ist, das nach Schätzung des Landes-Ingenieurrats im Nordosten nicht einmal halb so viele Bauingenieure ausgebildet werden wie durch altersbedingtes Ausscheiden ersetzt werden müssten. Zwei Drittel der jährlich rund 50 Absolventen als Bauingenieure der Hochschule Wismar verließen obendrein das Land.
In Neubrandenburg soll es ein „Einstiegsjahr“ mit etwa 20 Studienanfängern geben, wie Rektor Gerd Teschke sagte. Danach könnten die Studenten nach Rostock oder Wismar wechseln, dort ihren Bachelor ablegen und sich danach in mehreren Fachrichtungen neu orientieren. Ab 2024 soll ein Masterstudiengang in Rostrock möglich sein. Von der neuen Ausbildung bis zum Ablegen eines Doktortitels in Rostock – zusammen mit Umweltingenieurwissenschaften – verspricht sich das Bildungsministerium weniger Abwanderung. Insgesamt sollen an allen drei Standorten knapp 40 neue Stellen geschaffen werden.