Höhere Energiepreise haben die Inflationsrate in Mecklenburg-Vorpommern im März auf 1,7 Prozent steigen lassen.
Dies ist der höchste Wert seit Dezember 2019, wie aus Daten hervorgeht, die das Statistische Landesamt am Montag veröffentlichte. Damals betrug die Jahresteuerung 1,9 Prozent. Auch für ganz Deutschland wurde im März eine Inflationsrate von 1,7 Prozent ermittelt.
Im Februar hatten die Statistiker im Nordosten noch eine Rate von 1,1 und im Januar von 0,9 Prozent ermittelt. In den sechs Monaten davor hatten die Verbraucherpreise sogar unter dem jeweiligen Vorjahresniveau gelegen, weil die Mehrwertsteuer infolge der Corona-Pandemie gesenkt worden war.
Besonders kräftig stiegen zuletzt die Kraftstoff-Preise. Kraftfahrer mussten im März im Schnitt 11,2 Prozent mehr an der Tankstelle bezahlen als vor Jahresfrist und 5,5 Prozent mehr als im Februar. Zu Beginn der Pandemie im März 2020 waren die Rohölpreise wegen geringer Nachfrage in der Wirtschaftskrise eingebrochen. Dieser Effekt kehrt sich nun im Zuge der globalen Konjunkturerholung um. Auch die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe etwa auf Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas beeinflussen die Entwicklung.
Im Supermarkt sind Äpfel mit einem Preisplus von 13,6 Prozent im Vergleich zum März 2020 deutlich teurer geworden. Vollmilch kostet 8,2 Prozent mehr, Brot 5 Prozent, Butter 2,4 Prozent. Dafür sind Bananen 6,9 Prozent billiger als vor einem Jahr, Kartoffeln kosten 5,6 Prozent weniger.
Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an – weit genug entfernt von der Nullmarke. Trotz Nullzinspolitik und milliardenschwerer Wertpapierkäufe der Notenbank wurde dieser Wert jahrelang verfehlt, nun ist er erreicht.