Die Lehrergewerkschaft GEW und Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) haben rasche Corona-Schutzimpfungen für Lehrer an weiterführenden Schulen gefordert. Bisher sind neben Erziehern nur Lehrer an Grund- und Förderschulen vordringlich impfberechtigt.
„Lehrkräfte an allen Schularten haben ein Infektionsrisiko“, erklärte der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm am Freitag. Die Hygieneregeln seien in der Gemeinschaftseinrichtung Schule kaum konsequent einzuhalten und die Infektionszahlen stiegen. „Wer Schulen offen halten will, muss impfen“, mahnte Walm.
Auch Badenschier betonte: „Lehrerinnen und Lehrer weiterführender Schulen gehören schnell geimpft, um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. Denn inzwischen spricht viel dafür, dass die Impfung nicht nur vor schweren Infektionsverläufen schützt, sondern auch die Weiterverbreitung eindämmt.“
Die Teilnehmer des MV-Gipfels am Freitag mahnte er, angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen in Mecklenburg-Vorpommern die bestehenden Regelungen nicht aufzuweichen. „Die Strategie, weitere Öffnungsschritte mit unsystematischen Bürger-Schnelltests zu ermöglichen, ist bei unserer immer noch sehr niedrigen Impfquote hochgefährlich und eindeutig der falsche Weg.“ Das zeige das Beispiel Österreich, wo der Inzidenzwert inzwischen über 200 liege.
Wie trügerisch Schnelltests sein könnten, zeige das jüngste Infektionsgeschehen an zwei Schweriner Kitas. „In beiden Fällen hatten Erzieherinnen zunächst ein negatives Schnelltestergebnis. Im Nachgang wurden sie mittels PCR positiv getestet“, berichtete Badenschier. In der Folge müssten nun Dutzende Kinder und Beschäftigte in Quarantäne.