Der Rostocker Epidemiologe Emil Reisinger hat die Eltern von Kita-Kindern aufgerufen, sich streng an die sogenannten AHA-Regeln zu halten. Die Kurven zu den Infektionszahlen bei der Altersgruppe der bis zu Vierjährigen sowie den 15- bis 34-Jährigen zeigten einen in den Schwankungen vergleichbaren Verlauf, sagte Reisinger am Mittwoch. „Das lässt darauf schließen, dass die Einträge in die Kitas nicht nur durch die Erzieher erfolgen, sondern auch durch die jungen Eltern.“ Gleichzeitig sei bekannt, dass die Ansteckungen kaum unter den Kindern in einer Kita erfolgen.
Trotz des Lockdowns mache die Sieben-Tage-Inzidenz im Nordosten aktuell eine Seitwärtsbewegung. Es gebe auch eine positive Entwicklung: „Bei den älteren Menschen über 80 Jahren wirken die Impfungen.“ Je mehr die über 80-Jährigen und nachfolgend die über 65-Jährigen geimpft werden, desto weniger Patienten werden in den Kliniken liegen. Positiv sei auch die niedrige Inzidenz bei den 60- bis 79-Jährigen. „Das liegt daran, dass diese Menschen besonders vorsichtig sind. Sie wissen, dass sie besonders gefährdet sind.“
Es sei denkbar, dass im Rahmen der jüngst beschlossenen Öffnungen die Fallzahlen steigen werden, sagte Reisinger. Alles gleichzeitig sei nicht zu haben: „Wenn die Leute wollen, dass die Geschäfte weiter offen bleiben, müssen sie die privaten Zusammenkünfte auf das unbedingt nötige Maß reduzieren.“