Dienstag, 26.November 2024 | 10:41

Tourismuswirtschaft enttäuscht nach Bund-Länder-Beratungen

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Die Tourismuswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern hat sich schwer enttäuscht gezeigt von den Ergebnissen der Bund-Länder-Beratungen zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie.

„Es ist das schlechte Ergebnis geworden, das sich angedeutet hat: Tourismus am Ende der Nahrungskette und vollkommen im Ungefähren“, kritisierte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbands, in der Nacht zu Donnerstag. Die Beschlusslage sei nicht vermittelbar.

Wann Hotels und Pensionen im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern wieder Besucher empfangen können, blieb auch nach dem jüngsten Corona-Gipfel weiterhin unklar. Über eine mögliche Öffnung zu Ostern soll erst bei der nächsten Videokonferenz von Bund und Ländern am 22. März entschieden werden, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am frühen Donnerstagmorgen sagte. Damit wäre die Vorbereitungszeit für die Hoteliers aber äußerst knapp.

Woitendorf hatte am Mittwoch bereits einen norddeutschen Sonderweg beim Tourismus vorgeschlagen. Zusammen mit Schleswig-Holstein könnte als Konsequenz – begleitet von wissenschaftlichen Erkenntnissen – ein eigenständiger norddeutscher Weg im Tourismus beschritten werden. Die Gastronomie muss sich ebenfalls weiter gedulden. Laut Beschlusspapier könnte bestenfalls die Außengastronomie frühestens am 22. März öffnen. Voraussetzung dafür sind weniger als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Dies würde den allermeisten Betrieben nicht helfen, sagte der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände, Lars Schwarz, der auch dem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern vorsteht. Schwarz bezeichnete die Lage für das Gastgewerbe nach den Bund-Länder-Beratungen als ernüchternd und enttäuschend. „Eine klare Perspektive ist wieder vertagt worden“, sagte er. Erleichtert zeigte sich Schwarz hingegen mit Blick auf den Handel. Dort könne von einer Perspektive gesprochen werden. Er verwies jedoch darauf, dass viele Geschäfte stark von Touristen abhängig seien, die bis auf Weiteres aber nicht ins Land kommen dürften.

Wie Schwesig Bund-Länder-Gipfel mitteilte, dürfen Läden vom 8. März an für angemeldete Kunden wieder öffnen. Die Zahl der Zutrittsberechtigten ist abhängig von der Ladengröße. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 seien weitergehende Öffnungen auch ohne Anmeldungen möglich. Dies trifft derzeit bereits auf die Hansestadt Rostock sowie die Landkreise Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische-Seenplatte zu. Auch Museen sollen unter Auflagen wieder öffnen dürfen. In Kreisen mit mehr als 100 Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche könne es solche Lockerungen aber nicht geben, betonte Schwesig.

Am Freitag wird der Landtag in Schwerin in einer weiteren Sondersitzung über die Umsetzung der Bund-Länder-Vereinbarungen debattieren. Danach soll nach einer Videokonferenz im Rahmen des MV-Gipfels von Regierung und Verbänden die Corona-Landesverordnung fortgeschrieben werden.

Der Lockdown wird grundsätzlich bis zum 28. März verlängert. In dem Beschlusspapier von Bund und Ländern sind jedoch über den Handel hinausgehende Lockerungen festgehalten. So dürfen sich vom kommenden Montag an maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen. Kinder bis 14 Jahren werden nicht mitgezählt und Paare gelten auch als ein Haushalt, wenn diese nicht zusammenwohnen. Bislang darf sich ein Haushalt nur mit einer weiteren Person treffen.

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