Wegen aktuell häufigeren Begegnungen von Menschen mit Wölfen hat das Schweriner Agrarministerium auf richtiges Verhalten hingewiesen.
Hunde sollten beispielsweise immer angeleint sein, wenn in der Region Wölfe auftauchen könnten, teilte das Ministerium am Mittwoch in Schwerin mit. Hunde könnten auch „Auslöser für Nahbegegnungen zwischen Wolf und Mensch sein“. Ursache für die Häufung sei vor allem die Umstrukturierung in den Wolfsrudeln. Einjährige Wölfe starteten derzeit auf der Suche nach neuen Revieren immer weitere Ausflüge. Bis auf ein paar Inseln gilt der ganze Nordosten als „Wolfsgebiet“. Mit der deutlichen Zunahme der Wölfe haben sich dem Ministerium zufolge 2020 die Schäden bei Nutztieren mehr als verdoppelt. Bei etwa 90 „Rissvorfällen“ wurden mehr als 430 Schafe, Kälber und Damhirsche getötet und verletzt, etwa 120 Prozent mehr als 2019. Schwerpunkte waren 2020 die Kreise mit den meisten Rudeln: Ludwigslust-Parchim, Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte.
Für Waldbesucher listete das Ministerium weitere Verhaltensregeln auf: Man solle sich „ruhig verhalten“ und das Aussehen des Wolfes gut einprägen. Auch ein Foto zu machen, sei sinnvoll. Man sollte für das Bild aber nicht näher an das Tier herangehen. „Wenn Ihnen die Situation nicht geheuer ist, laufen Sie nicht davon, sondern gehen Sie langsam rückwärts und sprechen Sie dabei laut“, hieß es. Falls sich der Wolf sogar annähert, sollte man ihn anschreien, klatschen, sich groß machen oder auch etwas werfen.
Nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums ist die Zahl der Wolfsrudel 2020 von 11 auf 15 gestiegen, hinzu kommen etliche Wolfspaare und einzelne durchziehende Raubtiere.