Mit bis zu 15 Zentimetern Neuschnee hat sich der tiefe Winter aus Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet. Jetzt lassen Plusgrade die weiße Pracht schwinden.
Schluss mit Rutschpartien auf Seen, Straßen und Gehwegen: Nach gut zwei Wochen hat sich der tiefe Winter am Dienstag erst einmal aus Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet. Nachdem es am Montagabend noch einmal ergiebig geschneit hatte, gab es am Dienstag bereits verbreitet leichte Plusgrade, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Am Mittwoch sollen demnach schon bis zu sechs Grad drin sein, am Donnerstag bis zu acht und am Freitag bis zu neun Grad.
Die Polizei mahnte allerdings weiter zu Vorsicht. Niederschläge könnten auch bei Tauwetter in der nächsten Zeit für stellenweise glatte Straßen sorgen, denn der Boden sei immer noch kalt, hieß es etwa von der Polizeiinspektion Stralsund.
Der kräftige Schneefall am Montagabend führte im Nordosten noch einmal zu Behinderungen, die sich aber laut Polizei in Grenzen hielten. Wie Sprecher der Polizei in Rostock und Neubrandenburg am Dienstag mitteilten, gab es landesweit etwa 20 Unfälle, bei denen es aber bei Blechschäden blieb. Von Montagabend bis Dienstagfrüh waren regional unterschiedlich bis zu 15 Zentimeter Neuschnee gefallen, der sich durch Verwehungen aber mitunter noch höher auftürmte.
Zu Behinderungen kam es auf der Bundesstraße 109 nördlich von Anklam, wo ein Auto am Abzweig Groß Kiesow von der Fahrbahn rutschte. Auch auf der Bundesstraße 199 bei Albinshof (Vorpommern-Greifswald) kam ein Wagen von der Straße ab. Nahe Bentwisch bei Rostock mussten Feuerwehren mehreren Auto- und Lastwagenfahrern zu Hilfe eilen, weil sie am Montagabend im Schnee steckengeblieben waren. Der Einsatz dauerte nach Angaben der Polizei rund drei Stunden. In Ludwigslust stürzte am Dienstag ein Motorradfahrer und verletzte sich leicht.
Auf den Autobahnen lief der Verkehr am Morgen ohne Störungen. Nur auf der A24 Berlin-Hamburg wurden Autofahrer zur Vorsicht ermahnt, da zwischen Suckow (Ludwigslust-Parchim) und Putlitz in Brandenburg Lkw-Teile auf der Fahrbahn lagen.
Nach dem Bahnunfall vom Montag bei Altheide (Vorpommern-Rügen) bleibt die Bahnstrecke Rostock-Stralsund bis Sonntag gesperrt, wie die Bahn mitteilte. Dort war ein Regionalzug nach einer Kollision mit einem Lastwagen-Anhänger, der an einem Bahnübergang feststeckte, entgleist. Vier Menschen, darunter der Lokführer, waren leicht verletzt worden.
In Schwerin waren am Dienstagmorgen 3448 Haushalte und Kleingewerbe für kurze Zeit ohne Strom. Auch Ampeln fielen aus, wie eine Sprecherin der Stadtwerke sagte. Acht Trafostationen seien betroffen gewesen. Durch Umschaltungen sei der überwiegende Teil der Kunden nach rund einer Stunde wieder am Netz gewesen. Bei einer Trafostation habe es für die Kunden dort bis zu zwei Stunden gedauert. Die Ursache für den Stromausfall in der Altstadt und der Weststadt war zunächst unklar. Angesichts des vielen Schnees gestalte sich die Fehlersuche schwierig, hieß es.
Die steigenden Temperaturen dürften den Schnee rasch schmelzen lassen. Auch das Eis auf der Ostsee wird schwinden. „In den nächsten Tagen wird kein Frost mehr erwartet und die Winde drehen auf eher westliche Richtung“, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit. Bei geringer Bedeckung nehme das Eis relativ schnell ab. Bei höherer Dicke sei der erwartete Eisrückgang aber nur klein. Sollte es regnen, beschleunige dies das Wegtauen.