Ärzte haben zur Bekämpfung des Coronavirus im Landkreis Vorpommern-Greifswald Luftreinigungsgeräte für mehr Schulen gefordert.
„Die Bildung der Kinder im ländlichen Raum ist ebenso wichtig wie in Greifswald, wo bereits seit Monaten die Unterrichtsräume im Interesse der Lehrer und Schüler aufgerüstet werden“, teilte die Kardiologin Christine Bahr am Montag mit. Man solle den kürzlich getroffenen Beschluss des Kreistages gegen die Anschaffung externer Luftreinigungsgeräte noch einmal überdenken, forderte Bahr, die auch Vorsitzende der Initiative Ärztliche Fortbildung und Kommunikation Nord/Ost ist.
Bei einer Fortbildungsveranstaltung hatte der Münchner Strömungsforscher Christian Kähler laut einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass das Lüften durch Fenster keine effiziente Maßnahme zur Virenreduktion darstelle. In seinem Institut sei nachgewiesen worden, dass technische Lösungen durch Raumluftreiniger mit Virenfilter die Ansteckung in Innenräumen effektiv verhinderten.
Der Kreistag von Vorpommern-Greifswald hatte vor kurzem einen Antrag abgelehnt, nach dem der Landkreis zunächst 200 000 Euro für die Anschaffung mobiler Luftreinigungsgeräte für Schulen bereitgestellt hätte. Die Stadt Greifswald hat entsprechend einem Beschluss der Bürgerschaft vom Oktober Luftreiniger für Schulen angeschafft. Erste Rückmeldungen der Schulen sind laut Stadt unterschiedlich ausgefallen – demnach wollten nicht alle die Geräte einsetzen. Kritik gebe es etwa an der Lautstärke oder den erforderlichen Fachkenntnissen bei der Einstellung.