Vor der Corona-Beratung von Bund und Ländern am Mittwoch hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) einen Plan für mögliche Lockerungen gefordert. Mit Blick auf Mutationen des Coronavirus sei es zwar sicherlich richtig, wenn die Eindämmungsmaßnahmen noch einmal verlängert würden, sagte Schwesig am Dienstag in Greifswald. „Aber gleichzeitig muss es auch einen Perspektivplan geben.“ Das sei auch so verabredet.
Man müsse sagen, bei welcher Inzidenz was möglich ist – etwa bei einer Inzidenz von 100, 50 oder 35, unterstrich Schwesig. „Damit die Leute auch ein Ziel haben. Wir können nicht einfach immer nur verlängern, sondern wir müssen auch genau diese Perspektive geben.“ Sie sei sehr dafür, diesen Perspektivplan bundeseinheitlich zu machen. Man müsse auch akzeptieren, dass dort, wo die Zahlen noch sehr hoch seien, die Maßnahmen strenger ausfielen. Dieses regionale Vorgehen habe Mecklenburg-Vorpommern von Anfang an vertreten. „Wir können nicht das ganze Land dichtmachen, wenn man noch an einer Stelle Probleme hat.“
Für Regionen, die keine Hotspots sind, sprach sich die Regierungschefin für Lockerungen bei Schulen, Kitas, aber auch Friseuren aus. Bei Schulen und Kitas sei Mecklenburg-Vorpommern schon die ganze Zeit einen „moderaten Weg“ gegangen. Außer in Hotspots seien diese offen und Eltern dazu aufgerufen, ihre Kinder wenn möglich zu Hause zu lassen. „Da müssen andere Länder jetzt erst einmal wieder hin, und die Zahlen zeigen auch, dass dieser Mittelweg auch vertretbar war“, sagte Schwesig.
Mecklenburg-Vorpommern hatte zwar die Präsenzpflicht aufgehoben, aber in Kitas und Schulen für die Klassen eins bis sechs weiter Betreuung angeboten. Schüler von Abschlussklassen konnten auch an Präsenzunterricht teilnehmen. Selbst bei einer Inzidenz von 50 könne man aber nicht alles auf einmal öffnen, unter anderem wegen der Mutationen, warnte die SPD-Politikerin.