Der Abwärtstrend beim Infektionsgeschehen mit dem Coronavirus hat sich am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) meldete 82 Neuinfektionen nach 91 am Sonntag vergangener Woche. Am Samstag waren 155 neue Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie in MV an oder mit dem Virus gestorben sind, stieg um neun auf nunmehr 553. Die Sieben-Tage-Inzidenz nahm leicht von 84,0 am Samstag auf 83,9 am Sonntag ab. Vor einer Woche lag sie bei 90,4. An Sonntagen und Montagen gehen die Infektionszahlen in der Regel im Vergleich zu den Vortagen zurück, weil am Wochenende generell weniger getestet wird.
Im am stärksten betroffenen Landkreis Vorpommern-Greifswald stieg der Inzidenzwert seit Samstag von 205,8 am Samstag auf 211,4. Am niedrigsten ist der Wert laut Lagus in der Stadt Rostock mit 32,0 (Samstag: 35,9).
Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in MV liegt bei 21 288; 17 956 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der in Kliniken behandelten Corona-Patienten stieg im Vergleich zum Samstag um 24 auf 406. Die Zahl derjenigen auf Intensivstationen sank um drei auf 75. Unterdessen sind im Nordosten bereits mehr als 61 400 Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Gut 21 100 von ihnen haben auch die zweite Spritze gegen Corona erhalten, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts von Samstag hervorgeht. Die Impfquote bezogen auf die Erstimpfungen liegt in MV damit bei 3,8 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,7 Prozent.
Um einen Impftermin zu bekommen, müssen Anrufer in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt mehrere Minuten in der Hotline warten. Bis Ende vergangener Woche lag die durchschnittliche Wartezeit bei 235 Sekunden, also knapp vier Minuten, wie das Gesundheitsministerium in Schwerin mitteilte. Aktuellere Daten lagen zunächst nicht vor. Bis zu diesem Zeitpunkt seien 33 200 Anrufe bei der Hotline eingegangen. Seit dem 8. Januar werden landesweit Briefe an über 80-Jährige geschickt. Nur mit diesem Brief kann ein Termin zu einer Impfung vereinbart werden. Laut Ministerium wurden bislang rund 30 000 Briefe verschickt.
Am Sonntag hatten außerdem die Handwerkskammern und der Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker in Mecklenburg-Vorpommern einen dramatischen Appell an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gerichtet. Die Belastungsgrenze bei den landesweit 1276 handwerklichen Friseur- und 1238 Kosmetikbetrieben sei teilweise überschritten, erklärten die Branchenvertreter. „Jedes zweite Unternehmen dieser Branche gibt starke Existenzsorgen an, mehr als 17 Prozent mussten bereits Mitarbeiter entlassen aufgrund des Lockdowns und der damit verbundenen angeordneten Schließung der Betriebe“, hieß es unter Berufung auf aktuelle Umfrageergebnisse unter mehr als 300 Friseur- und Kosmetikunternehmen im Nordosten.