Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hat eine bessere Information von Unternehmen zu den staatlichen Corona-Hilfen angekündigt.
Dafür werde es in Zusammenarbeit mit den Kammern und Steuerfachleuten Videokonferenzen geben, sagte Glawe am Donnerstag im Landtag in Schwerin. Für Freitag seien Firmen in Teilen Vorpommerns dazu eingeladen. Dabei werde auch über die neuen vom Bund für 2021 angekündigten Überbrückungsbeihilfen informiert. Der Minister äußerte die Erwartung, dass diese Hilfen nochmals aufgestockt werden und im Maximalfall fünf Millionen Euro betragen können.
Glawe zeigte Verständnis für den Unmut vieler Unternehmen, die teilweise bis heute auf die Auszahlung der Novemberhilfe warten. Die Unzufriedenheit mit der schleppenden Umsetzung des Programms sei nachvollziehbar und berechtigt. Doch sei die Novemberhilfe inzwischen zu zwei Dritteln ausgezahlt, die Dezemberhilfen zu einem Drittel. „Der ganz große Dampf ist da raus, zumal die Bundeskasse jetzt zahlt“, sagte Glawe. Sollte es dennoch zu Engpässen kommen, werde das Land in begründeten Einzelfällen die Mittel vorschießen, um die Liquidität und die Lohnzahlungen zu sichern. Voraussetzung sei, dass der Förderantrag durch einen Steuerberater als vollständig bewertet wurde.
Den aktuell unter den Zwangsschließungen leidenden Einzelhändlern sicherte Glawe unbürokratische Hilfe zu. Über das in dieser Woche gestartete Marktpräsenzprogramm des Landes könnten sie pauschal 5000 Euro erhalten. Dieses Geld könne unter anderem für eigene Online-Auftritte genutzt werden, um den Absatz auch auf diesem Wege zu ermöglichen. Eine Kontrolle der Mittelverwendung erfolge nicht.
Laut Landesregierung wurden bislang im Nordosten 52 000 Anträge auf Beihilfen im Umfang von 550 Millionen Euro bewilligt.