Rostocker Einzelhändler und ihre Mitarbeiter wollen am Donnerstagmittag in der Innenstadt auf die Probleme ihrer Branche durch die Folgen der Corona-Pandemie aufmerksam machen.
Geplant ist ein Demonstrationszug durch die Stadt. „Sie wollen der Öffentlichkeit berichten, dass hier potenziell Arbeitslose stehen, wenn die Bundesregierung nicht bald hilft“, sagte der Geschäftsführer vom Handelsverband Nord in Rostock, Kay-Uwe Teetz, der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um die persönlichen Schicksale der Menschen.
Die Händler seien wegen des Lockdowns und fehlender Einnahmen zunehmend verzweifelt. Bislang gebe es keine nennenswerte Unterstützung, sagte Teetz. Die Winterware könne nicht verkauft werden, gleichzeitig werde nun die Frühjahrskollektion geliefert. Erschwerend komme hinzu, dass es keine Perspektive für das Wiedereröffnen der Geschäfte gebe.
Nach Angaben des Branchenverbandes HDE musste der Handel im vergangenen Jahr Umsatzeinbußen in Höhe von 36 Milliarden Euro hinnehmen. Im Modehandel befänden sich ungeachtet der verlängerten Insolvenzantragsfrist bereits jetzt zahlreiche Unternehmen in der Insolvenz, Tausende Betriebe kurz davor. Mit Stand 19. Dezember 2020 habe der gesamte deutsche Einzelhandel Überbrückungshilfen in Höhe von nur 90 Millionen Euro erhalten, kritisierte der Verband.