Fast die Hälfte aller Kita- und Hortkinder wird trotz der Corona-Pandemie derzeit in Mecklenburg-Vorpommern außer Haus betreut. „55,7 Prozent der etwa 110 000 Kinder, die regulär in Krippe, Kindergarten oder Hort gefördert werden, werden zurzeit zu Hause betreut“, sagte der Sprecher des Sozialministeriums, Alexander Kujat, am Dienstag in Schwerin. Das habe eine Abfrage des Ministeriums bei den Landkreisen und kreisfreien Städten mit Stichtag 14. Januar ergeben. In der Woche davor sei der Anteil der Kinder zu Hause mit 57 Prozent noch etwas höher gewesen.
Vor allem kleine Kinder werden demnach trotz der Appelle der Landesregierung, sie möglichst zu Hause zu betreuen, in die Kita gebracht. In der Krippe besuchen derzeit fast 60 Prozent (58,4) eine Einrichtung. Im Kindergarten waren es am Stichtag 51,9 Prozent. In den Hort hingegen, wo Grundschüler vor und nach dem Unterricht betreut werden können, kamen 28,7 Prozent.
Die Ministerpräsidenten der Länder wollten am Dienstag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch über Möglichkeiten zur Ausweitung des Homeoffice beraten, um die Kontakte und die Infektionszahlen in Deutschland zu reduzieren. Während der ersten Welle im Frühjahr waren nach Angaben aus der Bundesregierung 27 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice, derzeit seien es nur 15 Prozent.
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) betonte, dass nicht alle Menschen zu Hause arbeiten könnten. Viele berufstätige Eltern, zum Beispiel im medizinischen oder pflegerischen Bereich, seien auf die Betreuung ihrer Kinder angewiesen, sagte sie. Für manche Kinder sei auch aus familiären Gründen eine Förderung in der Kita notwendig. Im Interesse dieser Eltern und Kinder sei es wichtig, dass die Kitas geöffnet seien. Corona-Fälle gebe es nur in wenigen Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern. Aktuell seien es 12 der rund 1500 Kitas und Horte in MV.