Nach der Baugenehmigung für das letzte Stück der Gaspipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern hat Außenminister Heiko Maas bekräftigt, dass er sich Gespräche mit der neuen US-Regierung über das umstrittene Projekt wünscht.
„Natürlich wollen wir, sobald die neue Administration im Amt ist, mit den Kolleginnen und Kollegen in Washington auch über dieses Thema sprechen“, sagte Maas am Freitag in Berlin. Die USA hätten im Dezember entschieden, dass es vor neuen Sanktionen Konsultationen auf Regierungsebene geben solle. „Das halten wir für eine positive Entscheidung.“ Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte am Freitag den sofortigen Weiterbau der Pipeline zwischen Russland und Deutschland genehmigt. Es fehlen nur noch 150 der insgesamt 2300 Kilometer des Doppelstrangs. Die USA lehnen das Projekt seit langem ab und bekämpfen es mit Sanktionen und Sanktionsdrohungen auch gegen deutsche Unternehmen. Sie begründen ihre Haltung damit, dass Europa sich zu stark von russischen Energielieferungen abhängig mache.
Es wird erwartet, dass auch die neue Regierung von US-Präsident Joe Biden, der am kommenden Mittwoch vereidigt wird, keinen Kurswechsel vornimmt. Befürworter der Pipeline werfen den USA vor, nur ihr Flüssiggas besser verkaufen zu wollen.
Zum Weiterbau der Pipeline selbst wollte Maas sich nicht äußern. „Ich kann keine Auskunft darüber geben, wie diejenigen, die diesen Bau jetzt durchführen werden, mit dieser Genehmigung umgehen werden“, sagte er lediglich.