IG Metall und der Arbeitgeberverband Nordmetall starten in die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 140 000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Bislang liegen die Positionen noch weit auseinander.
Die Tarifverhandlungen für die rund 140.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gehen am Montag in die zweite Runde. Wegen der Corona-Pandemie kommen die Vertreter der IG Metall Küste und des Arbeitgeberverbands Nordmetall im Hamburger Haus der Wirtschaft nur im kleinen Kreis zusammen, wie die IG Metall am Freitag mitteilte. Nach der ersten Verhandlungsrunde Mitte Dezember 2020 hatten sich beide Parteien zuversichtlich gezeigt, offenbarten jedoch auch, dass ihre Positionen weit auseinander liegen.
Während die Gewerkschaft für die Metaller in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein Volumen von vier Prozent mehr Geld bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten fordert, will Nordmetall bislang über höhere Entgelte nicht einmal reden. Nach den Vorstellungen der Gewerkschaft sollten die vier Prozent in Betrieben mit großen Schwierigkeiten zur Beschäftigungssicherung genutzt werden, bei den Gewinnern der Corona-Krise wiederum solle das Volumen bei den Beschäftigten selbst ankommen, etwa in der Medizintechnik oder Teilen der IT-Technologie.
„Mit den Arbeitgebern wollen wir weiter an einem Zukunftspaket arbeiten, das Beschäftigung und Einkommen sichert. Gerade jetzt in der Krise müssen wir weiter gemeinsam nach Lösungen suchen“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Wichtiges Thema der weiteren Verhandlungen sei die Forderung nach betrieblichen Zukunftstarifverträgen mit Investitions-, Produkt- und Standortzusagen.
Für die Arbeitgeberseite kommen Lohnerhöhungen bislang nicht infrage. Die Nordmetall-Verhandlungsführerin und Personaldirektorin der Lürssen Werft in Bremen, Lena Ströbele, hatte bei der ersten Verhandlungsrunde gesagt, dass es keinen Verteilungsspielraum gebe. „Es gibt nichts zu verteilen. Deswegen können wir momentan ganz sicher nicht über Entgelterhöhungen sprechen.“