Die Europäische Arzneimittelbehörde hat die Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Moderna empfohlen. Es ist der zweite Impfstoff, der auch in Deutschland verfügbar sein wird.
Die Europäische Union steht kurz vor der Zulassung eines zweiten Corona-Impfstoffs. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) gab am Mittwoch grünes Licht für den Einsatz des Vakzins des US-Biotechkonzerns Moderna. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Ema empfahl eine bedingte Zulassung. Die finale Entscheidung über die Zulassung des Impfstoffs muss nun von der Europäischen Kommission gefällt werden, ihre Zustimmung gilt aber als sicher. “Jetzt arbeiten wir mit Hochdruck daran, ihn zu genehmigen und in der EU verfügbar zu machen”, twitterte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nach dem Mittel von Biontech und Pfizer wird es der zweite in der Europäischen Union zugelassene Covid-19-Impfstoff.
Die USA hatten bereits vor Weihnachten eine Notfallgenehmigung für den Moderna-Impfstoff erteilt. Auch in Kanada und Israel wurde er zugelassen. Im Gegensatz zum Vakzin von Biontech benötigt er keine ultrakalte Lagerung und könnte damit einfacher ausgeliefert werden. Mit dem Biontech-Impfstoff sind seit der Zulassung am 21. Dezember inzwischen Hunderttausende EU-Bürger geimpft worden. Aufgrund des holprigen Starts der Impfkampagne hatte es aber Kritik gegeben, warum nicht mehr bestellt worden war. Bisher hat sich die EU 300 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffes gesichert.
Bei Moderna hat die Europäische Union zunächst 80 Millionen Dosen bestellt mit der Option zum Kauf weiterer 80 Millionen Dosen. Deutschland rechnet damit, in den ersten Wochen mindestens 1,5 Millionen Dosen davon zu erhalten. Insgesamt hat sich Deutschland über die EU 50 Millionen Impfdosen dieses Herstellers gesichert. Anfang der Woche hatte Moderna seine Produktionsprognose für dieses Jahr angehoben und geht nun davon aus, mindestens 600 Millionen Dosen statt 500 Millionen herstellen zu können. Moderna investiere weiter und stelle zusätzliches Personal ein, um potenziell bis zu eine Milliarde Dosen herstellen zu können.