Die Campingbranche in Mecklenburg-Vorpommern schaut auf ein anstrengendes, letztlich aber erfolgreiches Jahr 2020 zurück. Bis einschließlich Oktober wies das Statistische Landesamt mit etwa 5,6 Millionen Übernachtungen ein Plus von knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Die rund 200 Plätze in Mecklenburg-Vorpommern profitieren vor allem von den Reisebeschränkungen in vielen Ländern Südeuropas, sagte der Sprecher des Landesverbandes der Campingwirtschaft, Gerd Scharmberg. Mecklenburg-Vorpommern sei da für viele der Individualreisenden eine gute Alternative gewesen.
Dabei trat im Binnenland, insbesondere in der Mecklenburgischen Seenplatte, ein ganz besonderer Effekt auf: Weil die Plätze an der Ostseeküste wegen der Aufnahmebeschränkungen vielfach belegt waren, suchten viele Camper Plätze auf, wo noch Reserven waren. So wurde mit knapp 1,3 Millionen Übernachtungen in der Seenplatte ein Plus von rund 22 Prozent erzielt.
„Die Campingbranche musste unter Corona nicht leiden“, fasste Scharmberg zusammen. Er zeigte sich zufrieden damit, dass die Hygienekonzepte offensichtlich gegriffen haben. Ihm sei kein Fall bekannt, in dem ein Betrieb wegen einer Infektion schließen musste.
Nach dem Ende des aktuellen Lockdowns würden die Plätze den Betrieb langsam wieder hochfahren. Es sei dabei davon auszugehen, dass in Europa noch länger eingeschränkte Reisebedingungen herrschen. Die Branche sei bereit, Gäste unter sicheren Bedingungen aufzunehmen. Dazu gehöre, dass Gemeinschaftsräume weiter mit hohem Aufwand gereinigt und desinfiziert werden. „Wir müssen hier konsequent sein, sonst verderben wir uns selbst das Geschäft“, sagte Scharmberg. Gleichzeitig sei bisher zu beobachten gewesen, dass die Gäste selbst auf sich aufpassten und so für ihre Sicherheit sorgten.