Die Infektionen mit Ehec-Bakterien im Landkreis Nordwestmecklenburg haben sich ausgeweitet.
Seit Donnerstag seien in den Familien der bislang 16 infizierten Kinder und zwei Erwachsenen sieben weitere Infektionen bekanntgeworden, teilte der Landkreis am Freitag mit. Der Ehec-Erreger gehört zu den Coli-Bakterien und verursacht Durchfälle. Er kann durch Schmierinfektion übertragen werden.
Im Landkreis Nordwestmecklenburg ist der Erreger aktuell bei 25 Personen nachgewiesen. Mit weiteren Fällen sei zu rechnen, sagte der Kreissprecher. Routinemäßig würden Stuhlproben weiterer Angehöriger getestet. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass in vier Kitas im Raum Lützow 16 Kinder an Durchfall erkrankten. Bei den meisten bisher Erkrankten verlaufe die Krankheit leicht, es seien auch einige schwere Durchfallerkrankungen dabei, sagte der Sprecher. Stationär musste bisher niemand behandelt werden.
Wie der Erreger in die Kitas gelangte, ist unklar. Die Testungen von Produkten und Betriebsräumen eines Essenslieferanten der Kitas verliefen den Angaben zufolge negativ. Der Landkreis geht davon aus, dass der Erreger nicht, wie zunächst angenommen, über das von der Firma zubereitete Essen in die Kitas kam.
Beim bislang größten Ehec-Ausbruch in Deutschland hatte es 2011 fast 4000 Erkrankungen gegeben. Damals wurden aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen als wahrscheinlichster Auslöser angesehen. Sie waren von einem Gartenbaubetrieb und Privathaushalten zur Sprossenproduktion verwendet worden.