Etwa 1100 Menschen haben am Montagabend in Mecklenburg-Vorpommern gegen die nach ihrer Ansicht zu strengen Regelungen im Umgang mit der Corona-Pandemie protestiert.
Wie Polizeisprecher in Rostock und Neubrandenburg mitteilten, gab es erneut in Rostock, Schwerin, Stralsund, Neubrandenburg und Waren an der Müritz Proteste. Mit jeweils 290, 250 und 240 Menschen wurden diesmal die meisten Teilnehmer in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg gezählt. Mehrere Redner zweifelten angesichts der Zahl der Infizierten und der Toten daran, dass es sich um eine wirkliche Pandemie handelt. Während der Protest-Spaziergänge wurden unter anderem Losungen wie „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“ und „Maskenpflicht ist Tyrannei“ gerufen. Nach Angaben der Polizei gab es keine nennenswerten Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz oder andere gesetzliche Auflagen.
In Neubrandenburg machte das Ordnungsamt darauf aufmerksam, dass die Abstände von 1,50 Meter einzuhalten sind und eine Maskenpflicht „dringend empfohlen“ wird. Die meisten Teilnehmer gingen allerdings ohne Mund-Nasen-Schutz. Einige Ordner trugen Jacken mit der Aufschrift „Querdenker.“ Nach einem unangemeldeten Protestzug in Güstrow wird gegen die Organisatoren ermittelt.
Im Nordosten gibt es weiter bundesweit die mit Abstand wenigsten bestätigten Coronavirus-Infektionen. Der Wochenwert liegt bei 43 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner.