Die drohende Insolvenz der MV Werften ist zunächst abgewendet.
Dem Unternehmen sei es mit Unterstützung der Landesregierung gelungen, unter den Schutzschirm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zu kommen und im ersten Schritt einen Kredit in Höhe von 193 Millionen Euro zu erhalten, teilte das Wirtschaftsministerium in Schwerin mit. Damit könnten das Luxusschiff Endeavor 1 fertiggebaut und Betriebskosten bis März abgedeckt werden. Das sei ein wichtiger Schritt, erklärte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag. Die MV Werften gehören zum asiatischen Mischkonzern Genting Hongkong.
In den zurückliegenden Wochen sei intensiv mit der Bundesregierung über einen zweiten Schritt – die Fortführung der Produktion und die Ablieferung des Kreuzfahrtschiffes Global 1 bis Juni 2022 – verhandelt worden, so Glawe weiter. “Nun haben sich Bund und Genting über die weiteren Schritte verständigt, mit denen Genting aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes weitere Hilfen erhalten und damit eine Fortführungsperspektive für die MV Werften ermöglicht werden kann.” Damit sei das Land in die Lage versetzt worden, weitere Mittel aus einem Konto mit Sicherheiten in Höhe von rund 53 Millionen Euro endgültig freizugeben.
Genting hatte die MV Werften 2016 übernommen, um Kreuzfahrtschiffe für den eigenen Bedarf zu bauen. Aufgrund der Corona-Krise brachen die Kreuzfahrten jedoch weltweit weg und damit eine der wichtigsten Einnahmequellen des Konzerns. Deshalb wurden die Arbeiten gestoppt.