Sonntag, 24.November 2024 | 03:37

Enttäuschendes Jahr für Museen in MV: Hoffnung auf 2021

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Für die Museen in Mecklenburg-Vorpommern geht ein enttäuschendes Jahr zu Ende. Aufgrund wochenlanger Schließungen infolge der Corona-Pandemie sanken die Besucherzahlen stark.

Die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (SSGK) – dazu gehören unter anderem die Schlösser in Schwerin, Ludwigslust, Mirow und Granitz auf Rügen – meldeten ein Minus von rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der landesweit besucherstärkste Museumsverbund, die Stiftung Deutsches Meeresmuseum in Stralsund, meldete sogar einen Rückgang der Besucherzahl um 50 Prozent auf 393 000.

“Dabei startete das Jahr 2020 vielversprechend”, erklärte SSGK-Sprecherin Nicole Lerrahn. “In den Monaten Januar und Februar konnten die Besucherzahlen um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.” Dann aber kam Corona. Die Schlösser und Museen der SSGK konnten nur acht Monate öffnen, davon vier Monate unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln, so Lerrahn. “Daher konnten zahlreiche Veranstaltungen, Führungen und museumspädagogische Angebote in den Schlössern und Gärten sowie im Staatlichen Museum Schwerin nicht realisiert werden.”

Viele Museen bauten infolge der Zwangsschließungen ihre Internet-Angebote aus. So zeigt das Staatliche Museum Schwerin seine aktuelle Sonderausstellung “Zeit der Stille” mit mecklenburgischen Winterbildern vorerst ausschließlich digital. Man kann an einer virtuellen Führung mit Museumsdirektorin Pirko Zinnow und dem Kurator der Ausstellung, Gero Seelig, teilnehmen – wann immer man will.

Besonders bitter waren die coronabedingten Schließungen der Museen im Frühjahr und noch einmal seit Anfang November für die Ernst Barlach Museen in Güstrow, die den 150. Geburtstag des expressionistischen Bildhauers mit mehreren großen Ausstellungen feiern wollten. Kurz nach der Eröffnung der Schau “Ernst Barlach als Briefeschreiber” mit neuen Forschungsergebnissen kam der erste Lockdown. Zuvor war das Interesse nach Angaben von Leiterin Magdalena Schulz-Ohm sehr groß. “Bis zum 14. März hatte sich die Besucherzahl der Ernst Barlach Museen Güstrow im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt”, berichtete sie.

Die erneute Schließung der Museen im November kam vier Wochen nach der Eröffnung der Sonderausstellung “Kokoschka und Barlach – Künstler auf Reisen”, mit der das Jubiläumsjahr beschlossen werden sollte. Eine Wiederöffnung der Museen in absehbarer Zeit hält Schulz-Ohm für wenig wahrscheinlich – “so dass es fraglich ist, ob überhaupt die Verlängerung der Kokoschka-Ausstellung bis zum 5. Februar von den Besucherinnen und Besuchern genutzt werden kann”. Danach plant Schulz-Ohm eine Schau zur Darstellung der Liebe bei Ernst Barlach (1870-1938). “Facetten der Liebe” soll vom 14. Februar bis zum 16. Mai 2021 zu sehen sein.

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