In der Debatte über den knappen Corona-Impfstoff weist Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf die Verantwortung der Bundesregierung für die Beschaffung hin.
„Ich habe die Sorge, dass wir nicht immer genügend Impfstoff rechtzeitig da haben“, sagte die SPD-Politikerin am Sonntagabend in einer „Bild“-Sendung. Sie gehe aber davon aus, dass die Bundesregierung dafür sorgt, dass genügend Impfstoff bereitsteht. „Von Anfang an haben wir uns die Aufgaben so aufgeteilt: Der Bund organisiert den Impfstoff und wir vor Ort die Logistik mit unseren Impfzentren und vor allem mit unseren mobilen Teams.“ Schwesig geht nach eigenen Worten davon aus, dass der bis zum 10. Januar befristete Lockdown verlängert werden muss. Die Infektionen pro hunderttausend Einwohner in sieben Tagen müssten deutlich unter 50 kommen, „damit wir wieder in besserem Fahrwasser sind – und das wird noch eine lange Strecke“.
Der Impfstoff gebe zwar Hoffnung und Zuversicht, dürfe aber nicht leichtsinnig machen. „Wir müssen weiter strenge Maßnahmen einhalten und dazu gehört vor allem, dass ab heute ja gilt, dass die Weihnachtsregel vorbei ist und wir uns wieder nur in ganz kleinem Umfang sehen können.“
Angesichts der vielen Bewohner in Pflegeheimen, die zurzeit an Covid-19 sterben, sagte Schwesig, die Testpflicht für die Pflegeheime sei erst sehr spät gekommen. Zwar habe es seit Oktober für Heime die Möglichkeit gegeben, Schnelltests anzuschaffen und auch bezahlt zu bekommen. Dies sei aber nicht flächendeckend passiert. Es sei in den Ministerpräsidentenkonferenzen mit der Bundeskanzlerin immer sehr viel über Kitas und Schulen diskutiert worden, aber zu wenig über Pflegeeinrichtungen.