Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern haben in der am Sonntag zu Ende gehenden Sommersaison rund 65.000 Besucher gehabt und damit 5400 mehr als im Sommer 2022. „Allerdings sind wir leider immer noch nicht auf demselben Niveau wie vor der Pandemie“, sagte Intendantin Ursula Haselböck am Donnerstag mit Blick auf den Besuchereinbruch während der Corona-Jahre mit anfänglichen Veranstaltungsabsagen und späteren Hygienebeschränkungen.
Als Gründe für die langsamer als erhofft verlaufende Rückkehr der Konzertbesucher nannte Haselböck die gestiegenen Lebenshaltungskosten und auch „die sehr hohen Hotelpreise“ im Land. Im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 waren 84.500 Besucher bei den Festspielen gezählt worden.
In den vergangenen drei Monaten boten die Festspiele als eines der größten deutschen Klassik-Festivals 132 Veranstaltungen, von denen 57 ausverkauft waren, wie es hieß. Das Angebot reichte von großen Open Airs in Bothmer und Fleesensee oder dem Kleinen Fest im großen Park Ludwigslust bis hin zu Kammerkonzerten in Gutshäusern und Dorfkirchen. „Uns als Veranstalter trifft die generelle Preissteigerung natürlich ebenfalls sehr, trotzdem bleibt es für uns wichtige Prämisse, vergleichsweise günstige Tickets und somit Kultur für alle anzubieten, auch in den ländlichen, nicht touristischen Ecken des Landes mit Musik präsent zu sein“, betonte die Intendantin.
Die Sommersaison der Festspiele MV endet am Sonntagnachmittag mit einem – ausverkauften – Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters in der St. Georgenkirche Wismar. Dirigent ist Juraj Valcuha, Solistin die Pianistin Anna Vinnitskaya. Am Montag beginnt den Angaben zufolge der Vorverkauf für den Festspielfrühling Rügen im März 2024. Die Künstlerische Leitung hat demnach ein Preisträgerensemble der Festspiele übernommen – das Danish String Quartet. Asbjørn Nørgaard, Bratschist des Streichquartetts, kündigte an, in der Woche vom 8. bis 17. März klassische Musik und Volksmusik Hand in Hand gehen zu lassen. „Und das wird kein Widerspruch sein“, so Nørgaard.