Samstag, 04.Mai 2024 | 03:19

RB lässt Tür für BVB zu: Köln kassiert harten Nackenschlag im Abstiegskampf

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Der SV Darmstadt 98 klammert sich an die Fußball-Bundesliga: Statt am 30. Spieltag vorzeitig abzusteigen, holt der Aufsteiger den ersten Sieg seit einem halben Jahr – und reißt den 1. FC Köln damit noch weiter runter. Der VfL Wolfsburg erarbeitet sich ein bisschen Luft im Abstiegskampf, RB Leipzig legt im Rennen um den sicheren Champions-League-Platz vor.

FC Heidenheim – RB Leipzig 1:2 (0:1)

    RB Leipzig hat die direkte Qualifikation für die Champions League weiter fest im Blick. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose gewann ihr Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim dank eines späten Treffers mit 2:1 (1:0) und verteidigte eine Woche vor dem direkten Duell mit Verfolger Borussia Dortmund ihren vierten Tabellenplatz. Am Sonntag kann der BVB gegen Meister Bayer Leverkusen nach Punkten wieder mit den Sachsen gleich ziehen.

    Benjamin Sesko (42.) und Lois Openda (85.) trafen für RB. Nikola Dovedan gelang nur der zwischenzeitliche Ausgleich für mutige Heidenheimer, die trotz der Niederlage weiter mit einem Verbleib in der ersten Liga rechnen können. RB ist derweil zumindest der fünfte Tabellenplatz sicher. Durch die jüngsten Erfolge der deutschen Teams im Europapokal dürfte auch dieser am Saisonende zur Qualifikation für die Königsklasse reichen.

    Die Leipziger übernahmen in der Anfangsphase wie zu erwarten die Spielkontrolle und erarbeiteten sich die ersten Abschlüsse. Wirklich gefährlich wurde es erstmals jedoch auf der Gegenseite: Nach einem dicken Patzer von Castello Lukeba stand Kevin Sessa (11.) plötzlich frei vor RB-Torwart Peter Gulacsi, der den schwachen Abschluss aber zur Seite ablenken konnte.

    RB wirkte im Anschluss etwas verunsichert, Heidenheim kam immer besser in der Partie. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt störte die Gäste schon früh im Aufbau und ließ sie so kaum ins Kombinationsspiel kommen. Einziges Manko: In den durchaus vorhandenen Umschaltmomenten mangelte es den Heidenheimern zu häufig an Präzision. Es dauerte ein wenig, bis auch Leipzig mal wieder gefährlich am gegnerischen Strafraum auftauchte. RB zeigte sich dann aber brutal effizient: Benedikt Gimber klärte eine etwas verunglückte Flanke direkt vor die Füße von Sesko, der an zwei Gegenspielern vorbei zur Führung traf.

    Die zweite Halbzeit begann zerfahren. Zwei Zusammenstöße im Mittelkreis sorgten für längere Unterbrechungen, Lennard Maloney erwischte es dabei besonders schlimm. Kurz nachdem der Heidenheimer Mittelfeldregisseur mit einer Schulterverletzung vom Platz begleitet wurde, vergab Lois Openda (56.) die große Chance aufs 2:0. Auf der Gegenseite machte es Dovedan besser und traf zum verdienten Ausgleich. In der Schlussphase rettete Gulacsi zunächst gegen Tim Kleindienst (77.), auf der Gegenseite schob Openda den Ball nach einem schnellen Angriff zur erneuten Führung ein.

    FC Köln – SV Darmstadt 98 0:2 (0:0)

      Ängstlich, tranig und dem Abstieg ganz nah: Der 1. FC Köln hat ein sehr schwaches “Endspiel” gegen Darmstadt 98 mit 0:2 (0:0) verloren – und wirkte dabei wie ein Team, das die Lilien am Ende der Saison in die 2. Bundesliga begleitet. Schlusslicht Darmstadt vertagte durch den ersten Sieg nach 22 Ligaspielen ohne Erfolg den Abstieg noch einmal.

      Verteidiger Christoph Klarer (57.) und Oscar Vilhelmsson (90.) trafen für die Gäste, und nun braucht der Vorletzte aus Köln in den verbleibenden vier Spielen schon ein kleines Wunder. Am kommenden Wochenende muss der FC beim FSV Mainz 05 antreten, der noch auf dem Relegationsrang 16 liegt, am Sonntagabend (19.30 Uhr/DAZN) beim SC Freiburg antritt und sich deutlich absetzen kann.

      Darmstadt lief die Gastgeber von Beginn an aggressiv an, eroberte viele Bälle schon recht früh, wusste damit dann aber wenig anzufangen. Ein paar mal Konfusion rund um den Kölner Strafraum, viel mehr geschah nicht in den ersten zehn Minuten vor 50.000 Zuschauern. In der Folge befreite sich der FC und kam immerhin zu einigen Standardsituationen rund um den gegnerischen Strafraum, eine Ecke führte zur ersten Chance: Faride Alidou traf den Pfosten (18.).

      Das Duell der schwächsten Defensive aus Darmstadt gegen die schwächste Offensive aus Köln ging bis zur Pause dann aber ziemlich klar an die Gäste. Die Möglichkeiten, die sich dem FC durchaus geboten hätten, versandeten allesamt durch technische Fehler, Fehlpässe oder Missverständnisse – tendenziell wirkte Darmstadt gar gefährlicher.

      Nach der Pause wurde es ein offeneres Spiel, ohne dass die Qualität stieg. Beide Teams kamen zu Abschlüssen, Köln stand dabei wiederholt im Abseits – und dann traf Klarer nach einem Eckball aus dem Gewühl. Das Publikum in Köln verlor spätestens jetzt die Geduld und ließ seinen Unmut hören. Trainer Timo Schultz wechselte mehrfach, Köln tat sich aber weiter schwer mit dem Spiel in die Spitze. Der Rest war Fassungslosigkeit.

      TSG Hoffenheim – Borussia Mönchengladbach 4:3 (1:1)

      Trotz eines Dreierpacks von Robin Hack muss Borussia Mönchengladbach wieder verstärkt um den Klassenerhalt bangen. Die Gladbacher verloren in einer wilden Partie 3:4 (1:1) bei der zuletzt kriselnden TSG Hoffenheim, die wieder Richtung Europacup schielen darf.

      Wout Weghorst (36.), Grischa Prömel (58.), Ozan Kabak (66.) und Anton Stach (90.+1) trafen für die Kraichgauer, die zuvor vier Niederlagen aus fünf Ligaspielen kassiert hatten. Die Borussen verpassten den fünften Sieg in Folge gegen die TSG und müssen den Blick wieder nach unten richten. Daran änderte auch der Dreierpack des früheren Hoffenheimers Hack (39./78./90.) nichts.

      Die 26.078 Zuschauer in Sinsheim sahen in den ersten Minuten kaum Höhepunkte. Beide Mannschaften agierten abwartend und bauten auf lange Ballbesitzphasen. Lediglich Hack sorgte für ein wenig Gefahr (9.). Auf der anderen Seite versuchte Andrej Kramaric auch nach einer Viertelstunde meist vergeblich, das Offensivspiel der TSG in seinem 250. Bundesligaspiel anzukurbeln.

      Mit zunehmender Spielzeit ließen sich die ersatzgeschwächten Gladbacher, bei denen unter anderem Torwart Jonas Omlin, Franck Honorat, Tony Jantschke und Manu Kone fehlten, immer weiter in die Defensive drängen. Der für Omlin zwischen den Pfosten stehende Moritz Nicolas verhinderte bei einem Schuss von Pavel Kaderabek den Rückstand (18.). Nach rund einer halben Stunde waren die Gastgeber der Führung noch näher. Senkrechtstarter Maximilian Beier traf per Kopf den Pfosten (32.). Kurz darauf setzten die Gladbacher durch Alassane Plea per Konter einen Nadelstich (34.).

      Zwei Minuten später leistete sich Rocco Reitz einen folgenschweren Fehler in der Defensive, den Weghorst nach Vorarbeit von Kramaric zu seinem siebten Saisontor nutzte. Die Freude der Hoffenheimer währte nicht lange. Nach Vorarbeit von Plea traf Hack. Bei der letzten guten Chance in der ersten Hälfte kam Kramaric nicht an Nicolas vorbei (45.).

      Zu Beginn des zweiten Durchgangs war den Hoffenheimern wieder das Aluminium im Weg. Weghorst scheiterte am Pfosten, Kramaric im Nachschuss an Nicolas (50.). Eine Minute später vergab Kaderabek. Die erneute TSG-Führung lag in der Luft – Prömel besorgte sie mit einem äußerst sehenswerten Distanztor. Erst nach dem erneuten Rückstand wachten die Gladbacher auf und drängten auf den Ausgleich. Das Tor erzielte aber Kabak auf der Gegenseite. Danach war Gladbach erst einmal geschockt, Hack sorgte für neue Hoffnung – dann schlug der eingewechselte Stach zu.

      VfL Wolfsburg – VfL Bochum 1:0 (1:0)

      Der VfL Wolfsburg kann durchatmen. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl gewann das Kellerduell gegen den VfL Bochum mit 1:0 (1:0) und setzte sich weiter vom Relegationsplatz ab. Auf diesen könnte Bochum nach dem achten Spiel in Folge ohne Sieg am Sonntag abrutschen. Der Effekt des Trainerwechsels ist auch in der zweiten Partie unter Heiko Butscher ausgeblieben.

      Hasenhüttl feierte hingegen im vierten Spiel als Wolfsburger Coach seinen zweiten Erfolg. Jonas Wind (43.) erlöste die Niedersachsen, die fünf der vergangenen sechs Begegnungen verloren hatten. Es war der erste Heimsieg des VfL in diesem Jahr.

      Wolfsburg legte sofort den Vorwärtsgang ein und drängte auf die frühe Führung. Ein Kopfball von Sebastiaan Bornauw verfehlte das Tor aber knapp (10.). Nach einer Viertelstunde lösten sich die Gäste ein wenig aus der Umklammerung und kamen selbst zu längeren Ballbesitzphasen. Patrick Osterhage vergab die erste Möglichkeit (28.). Wolfsburg verlor nun immer mehr den Faden. Torhüter Pavao Pervan verhinderte aber gegen Takuma Asano einen Rückstand (32.). Osterhage traf zudem aus einer Abseitsposition (39.).

      Die Führung kurz vor der Pause kam überraschend. Die ungeordnete Bochumer Defensive bekam den Ball nicht geklärt, Wind erzielte sein zehntes Saisontor. Für den Stürmer war es eine Erlösung: Wind hatte zuletzt im November getroffen und war danach 17 Spiele ohne Tor geblieben.

      Die Gastgeber hätten unmittelbar nach Wiederanpfiff ihre glückliche Pausenführung fast ausgebaut. Tiago Tomas fand aber in Torhüter Manuel Riemann seinen Meister (46.). In der Folge ließen beide Mannschaften eine klare spielerische Linie vermissen. Man merkte den Teams die Bedeutung der Begegnung an. Hasenhüttl wollte mit einem Dreifachwechsel für frischen Wind sorgen (65.). Der Schuss des eingewechselten Amin Sarr war aber zu harmlos (67.). Eine Minute später bereitete ein Kopfball von Bornauw Schlussmann Riemann keine Probleme.

      Bochum tat sich offensiv schwer und hatte dennoch plötzlich die große Chance zum Ausgleich. Philipp Hofmann köpfte aber aus kurzer Distanz knapp vorbei (71.). Wolfsburg zitterte sich dem Abpfiff entgegen.

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